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Mythos #13 Veganer töten mehr Tiere als Fleischesser

Der Mythos „Veganer töten mehr Tiere als Fleischesser“ ist in den letzten Jahren immer wieder aufgekommen und sorgt für reichlich Diskussionen. Doch was steckt eigentlich dahinter und ist der Mythos überhaupt wahr?

Es wird behauptet, das für die Herstellung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln oft tierische Produkte verwendet werden. So soll beispielsweise für die Produktion von Veggie-Wurst oder Mortadella Eiweiß aus Eiern benötigt werden, wodurch Hühner sterben. Auch Soja, das oft als Fleischersatz verwendet wird, soll angeblich in großen Mengen Regenwälder vernichten und somit Tieren das Leben kosten.

Doch stimmt das wirklich? Lassen wir uns die Fakten genauer anschauen:

Zunächst einmal: In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 750 Millionen Tiere geschlachtet, um den Bedarf an tierischen Produkten zu decken. Dazu gehören Schweine, Rinder, Hühner, Puten und viele weitere Arten. Auch wenn der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland weiter sinkt, beträgt er immer noch 57,3 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Im Vergleich dazu ist der Verbrauch von vegetarischen und veganen Produkten vergleichsweise gering. Laut einer Studie der Universität Gießen aus dem Jahr 2018 machen vegetarische und vegane Lebensmittel in Deutschland gerade einmal 1,3 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes aus. Leider sterben während des Anbaus und der Ernte von Pflanzen auch Tiere wie Insekten und Mäuse aufgrund von Pestiziden oder unbeabsichtigt durch Maschinen wie Mähroboter. Aufgrund dessen, dass aber auch Pflanzen für die Ernährung von Nutztieren angebaut werden müssen, wird das Argument auf Seiten der Fleischesser entkräftet.

Es ist wichtig zu betonen, dass es mittlerweile viele vegane Fleischalternativen gibt, die natürlich ohne tierische Produkte hergestellt werden. Diese Würste werden oft aus pflanzlichen Proteinen hergestellt, die aus Hülsenfrüchten, Soja oder Weizen gewonnen werden. Auch für andere vegane Fleischersatzprodukte, wie beispielsweise Tofu oder Seitan, sind keine tierischen Produkte notwendig.

Auch die Behauptung, dass der Verbrauch von Soja für vegane Produkte Regenwälder vernichtet und somit Tiere tötet, ist falsch. Zwar wird ein Teil des Sojas in den Tropen angebaut, jedoch wird der Großteil davon als Futtermittel für Nutztiere verwendet. Tatsächlich ist es so, dass der Großteil des in Deutschland konsumierten Sojas als Importware aus Europa und Nordamerika stammt und somit keinen Einfluss auf den Regenwald hat.

Stattdessen können Veganer aus ethischen Gründen auf tierische Produkte verzichten und somit einen Beitrag zu weniger Tierleid leisten. Denn die meisten Nutztiere werden unter grausamen Bedingungen gehalten, leiden unter Platzmangel, schlechter Fütterung und werden oft ohne Betäubung geschlachtet.

Ein weiterer Vorteil des Verzichts auf tierische Produkte ist der ökologische Aspekt. Tierprodukte verursachen einen großen Teil der Treibhausgasemissionen und haben somit einen erheblichen Einfluss auf den Klimawandel. Durch den Verzicht auf tierische Produkte kann jeder Einzelne einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Auch die Tierschutzorganisation PeTA nennt gute Gründe warum Fleischkonsum wesentlich mehr Tiere und Umwelt zerstört, als eine vegane Ernährung.

Insgesamt zeigt sich, dass der Mythos „Veganer töten mehr Tiere als Fleischesser“ nicht wahr ist. Vielmehr können Vegetarier und Veganer durch den Verzicht auf tierische Produkte und den Einsatz von pflanzlichen Alternativen einen positiven Einfluss auf Tierwohl, Umweltschutz und Klimawandel haben. Auch wenn es für einige vegane Produkte tierische Produkte benötigt, gibt es mittlerweile viele Alternativen, die ohne tierische Inhaltsstoffe hergestellt werden. Daher sollten wir uns nicht von diesem Mythos einschüchtern lassen, sondern uns bewusst machen, dass unsere Ernährungsgewohnheiten Auswirkungen auf die Welt um uns herum haben. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, das Tierleid zu verringern und unseren Planeten zu schützen.

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Über den Autor

Als leidenschaftlicher Selbstoptimierer probiere ich alles aus, was mich privat und beruflich weiterbringt. So war der Schritt zu einer gesünderen Lebensweise nur die logische Konsequenz. Je mehr ich mich auch über die Jahre hinweg mit dem Thema Veganismus beschäftigt habe, desto mehr wurde mir klar, dass meinetwegen kein Lebewesen mehr leiden sollte. Schon garnicht, wenn es doch so viele leckere Alternativen aus aller Welt gibt!

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